Nach dem Ironman ist vor dem Ironman – Infos und Tipps für Triathlon-Neulinge

Es ist das Jubiläumsjahr des „Eisernen Mannes“. Seit seinem ersten Mal am 18. August 2002 hat der Ironman, der genau genommen für eine jährliche Triathlon-Großveranstaltung quer durch die Main-Metropole steht, rund 60.000 Athleten aus aller Herren Länder angelockt. Sportissimi stellt die Einzelheiten des Wettkampfs vor – und hat Tipps für alle, die in den kommenden Jahren selbst mitkeuchen wollen.

Rund vier Kilometer Schwimmen, 182 Kilometer Radfahren – und als wäre das nicht schon fordernd genug, folgt ein Marathon. Keine Frage, die Ironman European Championship Frankfurt ist ein sportliches Mega-Event. Auch in diesem Jahr haben wieder rund 5.300 Altersklassen-Athleten teilgenommen. Seither sind ein paar Wochen vergangen, doch die Begeisterung für die grandiose Leistung, die in und rundum FFM abgerufen wurde, hängt uns noch ziemlich nach.

Ablauf des Ironman-Wettkampfs

Der gestaffelte Startschuss für die männlichen, weiblichen und Altersklassen-Athleten fällt beim Frankfurter Ironman ab 6.25 Uhr am Langener Waldsee. Mit einer kurzen Unterbrechung nach 1,5 Kilometern, dem obligatorischen Landgang, werden insgesamt 3,8 Kilometer zu Wasser zurückgelegt.

Danach geht es mit dem Rennrad ab auf die Bundesstraße. Die Tour verläuft an Bergen-Enkheim und Maintal-Hochstadt vorbei, und hier dürfen die anfeuernden Anwohner am Wegesrand nicht unerwähnt bleiben. Bis zum Zwischenziel in Altenstadt benötigen die Athleten für den Renn-Teil durchschnittlich 6,18 Stunden. 

Wie versprochen, folgte daraufhin das dicke Ende: ein waschechter Marathon. Die Distanz von 42,195 Kilometern entspricht ganzen vier Runden am Mainufer entlang. Erschöpft, und mit einer beachtlichen Leistung im Gepäck, trifft der erste Teilnehmer im Schnitt gegen 14.20 Uhr am Römerberg ein

Wer sportlich etwas von sich hält, dürfte nun zum Nachahmen angeregt sein. Was dabei zu beachten ist, hat uns eine Expertin verraten.

Wer kann an einem Triathlon teilnehmen?

Sportissimi hat bei Heike Priess nachgefragt. Die Athletin hat am allerersten Ironman in Frankfurt am Main und seither an zahlreichen weiteren Sport-Wettkämpfen teilgenommen. Heute gibt sie ihr Wissen als Trainerin weiter und ist speziell in der Nachwuchsförderung aktiv. 

An einem klassischen Triathlon könne grundsätzlich jeder teilnehmen, so die Einschätzung der Expertin. Je nach körperlicher Voraussetzung, also abhängig vom individuellen Fitness-Level, sei etwas mehr oder weniger Vorbereitung auf den Wettkampf nötig. Menschen, die schon vorher häufig auf dem Rad gesessen haben oder regelmäßig laufen gehen, seien bereits ganz gut aufgestellt. 

Fokus auf den Schwimm-Teil setzen

Vor allem solche, die sich im Wasser nicht ganz so fit fühlen, sollten ihren Fokus beim Training unbedingt auf das Schwimmen legen. „Denn die Schwimmdistanz nicht zu schaffen, wäre das Fatalste, was passieren kann”, warnt Priess. Leuchtet ein: Ein spontaner Ausstieg aus dem See ist mitten auf der Schwimmstrecke schwierig bis unmöglich.

Generell sei das Ganze aber kein Hexenwerk. „Früher hat man gesagt, Triathlon sei ‚nur etwas für die richtig Harten‘“, erinnert sich Heike Priess. Doch tatsächlich komme man mit einer vernünftigen Grund-Fitness und gewissenhafter Vorbereitung (sie empfiehlt, etwa „sechs Mal die Woche ein bisschen etwas zu machen“) ganz gut ins Ziel. 

Ein Ironman verlangt extra Vorbereitung

Beim Ironman verhält es sich dann aber doch etwas anders. Sollten Sie also vorgehabt haben, im kommenden Jahr teilzunehmen, mahnen wir Sie hiermit zu Geduld. Denn auch wer generell recht sportlich ist, sollte sich für die kontinuierliche Vorbereitung zwei bis drei Jahre Zeit nehmen, so Priess. In der Zeit sollten die einzelnen Disziplinen trainiert werden. Und zwar früher oder später im gesamten geforderten Pensum, das oben aufgeführt wurde. Drei bis vier Monate vor dem Wettkampf die Trainingsintensität gern noch weiter intensivieren.

Warum das so wichtig ist? „Weil es sich beim Ironman um eine enorme Belastung für den Körper handelt“, erklärt Priess. „Von jetzt auf gleich extrem viel zu trainieren, könnte die Knie, Sehnen und Bändern schädigen.“ 

Die richtige Ausrüstung fürs Triathlon-Training

Der Schwimm-Teil

Die Badeshorts aus dem letzten Sommerurlaub ist für das Triathlon-Training nicht geeignet. Tragen Sie stattdessen eng anliegende Badekleidung, die frei von Nähten ist – sonst könnte es an entsprechenden Stellen unangenehm scheuern. Weiterhin brauchen Sie unbedingt eine gut sitzende Schwimmbrille – am besten ein weiches Modell, damit Aufpralle (z. B. Tritte durch andere Teilnehmer) nicht zu sehr wehtun.

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Radrenn-Teil

Für die ersten Triathlon-Trainings tut es Ihr Alltagsrad. Mit steigender Intensität, und spätestens natürlich für die heiße Phase kurz vor dem Wettkampf, sollte es etwas mehr sein. Hier sind spezielle Triathlon-Räder oder zumindest stabile Rennräder gefragt, die sich aufmotzen lassen. Dass die Bremsen und Gänge zuverlässig funktionieren müssen, versteht sich von selbst. Wichtig ist nicht zuletzt die Belastbarkeit des Lenkers. Denn wie Sie bei vergangenen Ironman-Wettkämpfen bestimmt schon mal gesehen haben, werden hier für mehr Komfort gern spezielle Aufsätze (z. B. Liegelenker) angebracht.

Sie brauchen weiterhin natürlich einen Helm und idealerweise Fahrradhandschuhe. Zuletzt ist das Tragen einer Brille sinnvoll, um die Augen vor aufgewirbelten Steinchen, Insekten und nicht zuletzt der UV-Strahlung zu schützen.

Eine spezielle Fahrradhose braucht es nicht unbedingt, die wenigsten Triathleten wechseln nach dem Schwimmen die Kleidung. Sollten Sie jedoch im Winter bzw. bei kalten Temperaturen trainieren, bringen Sie sich zum Umziehen eine eng anliegende, atmungsaktive Laufhose mit.

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Lauf-Teil

Auch jetzt gilt: Hose, T-Shirt und Brille können Sie einfach anlassen. Viel wichtiger sind für den Lauf-Teil geeignete Schuhe (Laufschuh-Link). Diese sollten über eine gute Dämpfung verfügen, denn es ist Komfort für eine lange Strecke gefragt. Zu groß müssen Sie nicht sein, aber Ihren Zehen immer noch ausreichend Platz geben und an keiner Stelle drücken oder kneifen.

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