Winterzeit ist Sauna-Zeit – so gesund ist der Gang ins Schwitzbad wirklich

Saunieren ist nicht nur eine angenehme Möglichkeit, um sich in der kalten Jahreszeit mal so richtig intensiv aufzuwärmen, sondern zudem sehr gesundheitsförderlich. Sportissimi weiß vom Mediziner, wie wir körperlich und auch psychisch von regelmäßigen Saunagängen profitieren.

Wohl selten ist man so entspannt wie nach einem ausgedehnten Saunagang. Das hat einerseits mentale Gründe, denn in der Sauna schaltet man den Kopf aus und konzentriert sich im Bestfall nur auf seine Atmung. Gleichzeitig lockert sich der Körper und Verspannungen im Bereich der Muskeln lösen sich. Klingt bereits gut – und wird sogar noch besser.

Saunieren ist gut für Körper und Seele

Man hört immer wieder, dass regelmäßige Saunagänge die Gesundheit unterstützen und die Abwehrkräfte stärken sollen. Und das hat im Gespräch mit Sportissimi der Hamburger Internist Dr. med. Matthias Riedl bestätigt. Demnach stellt Saunieren ein optimales Gefäßtraining dar, das dadurch verschiedenen Krankheiten vorbeugen kann. „Es macht gleichzeitig psychisch stabiler und robuster gegenüber Wetterumschwüngen”, so der Arzt. „Denn durch regelmäßige Saunagänge kann man eine Wetterfühligkeit lindern.“

Weiterhin kann die Hitze in Sauna, Dampfbad und Co. dabei helfen, verschiedene Hautkrankheiten zu behandeln. (Betroffene sollten jedoch zunächst mit ihrem behandelnden Arzt abklären, ob bei ihrem Befund womöglich eine Kontraindikation besteht). Schwitzen unterstützt die Durchblutung der Haut und somit die Zellerneuerung, außerdem transportiert es Giftstoffe hinaus. Auch bei Cellulite empfiehlt sich das Brüten in der heißen Sauna und anschließende intensive Abkühlen. Der Effekt ist der eines Wechselbads, das bei der Neigung zu „Orangenhaut“ ebenfalls empfohlen wird, da es das Bindegewebe stärkt.

Saunieren und abnehmen?

Vorab sei gesagt: Das starke Schwitzen in der Sauna ist nicht mit dem beim Sport gleichzusetzen, bei dem deutlich mehr Energie verbrannt wird. Pro 15-minütigem Saunagang dagegen verbrauchen Erwachsene gerade einmal rund 20 Kalorien – das entspricht in etwa einem Drittel einer Salatgurke.

Trotzdem kann regelmäßiges Saunieren dabei helfen, Pfunde zu verlieren. Denn die hohen Temperaturen heizen auch dem Stoffwechsel ordentlich ein, was dazu führen kann, dass sich der Grundumsatz bei Sauna-Fans erhöht. Der Grundumsatz steht für die Energie, die der Körper für seine grundlegenden Funktionen benötigt (beispielsweise Atmen, Blutfluss, etc.), also ohne zusätzliche Aktivität. Man verbrennt somit mehr Kalorien, ohne dafür mehr tun zu müssen.

Besserer Schlaf durch Sauna – wenn man etwas Wichtiges beachtet

Es gilt als wissenschaftlich bewiesen, dass sich Saunieren positiv auf die Schlafqualität auswirkt. Doch Achtung: Bei Anfängern kann das Gegenteil eintreten, insbesondere dann, wenn sie erst abends in die Sauna gehen. Denn der natürliche Rhythmus ihres Körpers ist die starke künstliche Wärme nicht gewohnt. Das kann einen Ausstoß an Stresshormonen zur Folge haben, sodass die Betroffenen beim Zubettgehen nicht zur Ruhe finden können. Besser ist es daher, Anfänger tasten sich zu früheren Tagesstunden ans Saunieren heran. Dann hat ihr Organismus ausreichend Zeit, wieder herunterzukommen.

Wer generell vom Saunieren absehen sollte

Zwei bis drei Saunagänge hält Dr. Riedl für einen gesunden Erwachsenen für optimal.

Bei bestimmten Vorbelastungen jedoch sei die Praxis „tabu“. Hierzu zählen demnach verschiedene entzündliche Hauterkrankungen, akute Rheumaschübe und Thrombosen. Weiterhin gehören offene Wunden nicht in die heiße Sauna, ebenso wenig Schwellungen im Zuge von Verletzungen. Und auch wenn Saunieren bekanntlich Erkrankungen vorbeugen kann: Hat Sie ein Infekt erwischt, womöglich gar mit Fieber, sind Saunagänge laut Dr. Riedl streng verboten. Die Hitze würde eine zusätzliche Belastung darstellen und könnte die Erkrankung daher verschlimmern.